13. Boogie On the Sea Festival Chiemsee 2019
am 29.06.2019
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Traunsteiner Tagblatt 12.07.2019
Text : Reiner Strasser
Fotos : Alex Welte ( mehr Fotos in 14 Tagen )


Eine Sommernachts-Kreuzfahrt auf dem Chiemsee

Das 13. Boogie on the Sea Festival mit drei Musikgruppen auf der MS Edeltraud war ein voller Erfolg

Der Wettergott meinte es wieder einmal besonders gut mit den erwartungsvollen Passagieren, die bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen am Steg der Chiemsee-Schifffahrt in Prien auf die Abfahrt der „Edeltraud“ warteten.
Das größte Schiff der Chiemsee-Flotte kreuzte bis in die Nacht mit drei Musikgruppen an Bord über das „Bayerische Meer“.

Den „Startschuss“ gab Veranstalter Alexander Welte bei der deutsch-englischen Band „Little Roger & the Houserockers“. Kaum dass die „Edeltraud“ den Pier verlassen hat, legten die fünf Musiker auf dem Achterdeck auch schon mit einem flotten Boogie-Woogie los. Frontmann und Bandleader Roger C. Wade (Gesang und Harp) komponiert auch selbst und in Anspielung auf seine Frau am Piano, Marion Wade, schrieb er den Song „Whisky drinkin´ woman“. Nicht nur den Boogie, auch den Blues und Rhythm and Blues spielen sie auf ihre eindringliche Art. Wade´s Mundharmonika ist neben der dynamisch und kraftvoll gespielten Gitarre von Tilmann „T-Man“ Michalke das bestimmende Instrument. Stephan Roffmann am Kontrabass und Drummer Chris Seidel, beide aus der „Youngster-Generation“, fügten sich harmonisch ein.


Auf dem Unterdeck präsentierte Pianist Peter Reber seine „Big Band from Reichenhall and Berchtesgaden“, wie er sein Boogie-Quartett scherzhaft titulierte. Der „One O´Clock Jump“ , ein Instrumental-Klassiker von Count Basie, begeisterte die Zuhörer ebenso wie die langsame Ballade „Georgia on my mind“. Begleitet wurde Reber von Franz Neumeier am Saxofon, Hubert Grassl am Kontrabass und dem Schlagzeuger Till Schrag. Den nahezu tropischen Temperaturen war es geschuldet, dass sich sehr viele Passagiere auf den Freidecks aufhielten, um die wunderbare Abendstimmung inklusive eines stimmungsvollen Sonnenuntergangs mit einem kühlen Drink zu genießen. So blieb für die unentwegten Boogie-Tänzer bei allen Bands genügend Raum.
Das „Andi Heinrich Boogie-Trio“ zeigte auf dem Hauptdeck mit Albert Ammons „BoogieWoogie Stomp“ die musikalische Richtung an.
Pianist Andi Heinrich aus Waging, nach einem längerem Auslandsaufenthalt wieder auf heimischen Bühnen unterwegs, brachte den jungen Schweizer Drummer Leonardo degli Antoni mit, der hier auf dem Schiff ein bemerkenswertes Debüt hinlegte. Spielerisch gab er mit dem Schlagzeug den Rhythmus vor, routiniert unterstützt von Hans-Dieter Heinrich am Kontrabass.
Richtig zur Sache ging es dann, als der Siegsdorfer Gitarrist Michael „Tscheky“ Sedlatschek an der Seite von Andi Heinrich den „Jailhouse Rock“ und „Jambalaya“ anstimmten. Andreas Schatz, ein weiteres Mitglied von „Tscheky and the Blueskings“ übernahm das zweite Klavier. „Great Balls of Fire“, wild und furios und wie geschaffen für zwei Pianos, oder vierhändig auf einem Piano, wie die beiden Andis (Heinrich und Schatz) demonstrierten, ließ das Publikum begeistert applaudieren.
Hier auf dem Hauptdeck ging die Party jetzt richtig los, nachdem das Schiff bereits in den Heimathafen eingelaufen war. Fast alle Musiker der drei Bands wollten bei der AbschlussSession dabei sein. Dicht gedrängt auf der improvisierten „Bühne“ zeigten beim großen Finale mit der „Big Fat Mama“, noch einmal alle Künstler, dass sie auch ohne jemals vorher gemeinsam zusammen gespielt haben, dennoch wie ein eingespieltes Orchester musizierten. Mit dem wohlverdienten Applaus der sichtlich zufriedenen Gäste ging dieses Boogie on the Sea-Festival zu Ende. ( Reiner Strasser )